Der erste Mai brachte uns nicht nur einen freien Tag. Pünktlich zum Start in die Auto-Saison ist ein neuer Bußgeldkatalog erschienen, der deutlich schlanker ist und einige Gemeinheiten mit sich bringt. Wir zeigen, was den deutschen Autofahrer erwartet, was mit dem alten Punktestand passiert und an welchen Ecken es nun deutlich teurer wird.
Das Punktekonto wird verkleinert, bleibt jedoch bestehen
Der Bußgeldkatalog 2014 hat deutlich mehr Transparenz zum Ziel und soll das alte Punktesystem entschlacken. Aus diesem Grund sind nun nicht mehr 18 Punkte von Nöten, um den Führerschein zu verlieren. Die Fleppen sind bereits bei 8 Punkten weg. Selbstverständlich bedeutet das im Umkehrschluss auch, dass die einzelnen Verstöße der Autofahrer weniger Punkte bringen. Die Verteilung weicht jedoch leicht ab, weil nun bereits vier Verstöße zur Abgabe des Führerscheins führen können. Im vorherigen System war das nach fünf bis sechs Verstößen mit Punkten der Fall.
Die Ordnungswidrigkeiten (Viel zu schnell fahren, bei Rot über die Ampel und weitere) geben von jetzt an maximal 3 Punkte. Früher war es möglich, bis zu sieben Punkte für einen Verstoß zu erhalten. Die bereits vorhandenen Punkte werden in das System eingerechnet. Das heißt: Wer vor dem 1. Mai 2014 drei Punkte hatte, hat künftig nur noch einen Punkt. Wer 8 bis 10 Punkte hatte, hat nun 4 und bei stolzen 17 Punkten sind nun 7 Punkte auf dem Konto vorhanden. Wer dann nochmals einen Punkt riskiert, darf seinen Führerschein abgeben.
Neue Bußgelder für verschiedene Verstöße
Generell ist das neue System so ausgelegt, dass nur der mit einem Punkt bestraft wird, der den Verkehr gefährdet. Das heißt: Wer nun mit seiner Schadstoffschleuder in einer Umweltzone fährt, bekommt nur noch ein Bußgeld. Gleiches gilt für Fahrzeuge, die ohne Kennzeichen unterwegs sind. Dafür kostet das fehlende Kennzeichen nun 60,- Euro statt 40,- Euro. Das Fahren in der Umweltzone wird gleich doppelt teuer – 40,- Euro Strafe werden zu 80,- Euro Strafe.
Ebenfalls teurer ist das Telefonieren am Steuer. Das kostet nun statt 40,- Euro 60,- Euro; und einen Punkt. Das bedeutet: Telefonieren am Steuer ist im Bußgeldkatalog 2014 so schwerwiegend wie das Überschreiten der Geschwindigkeit um bis zu 40 km/h im alten Katalog.
Weiterhin teurer sind geworden:
- Fahren ohne Zulassung von 50,- Euro auf 70,- Euro
- Keine Winterreifen kostet nun 60,- Euro und einen „neuen Punkt“ statt 40,- Euro und einen Punkt
- Das Missachten der Vorfahrt schlägt nun mit 70,- Euro statt 50,- Euro zu Buche
Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Generell gilt darauf zu achten, dass Verstöße, bei denen der eine Punkt übernommen wurde, jetzt dennoch deutlich härter bestraft werden. Schließlich heißt es schon bei 8 Punkten „Führerschein adé“.