Verkehrsüberwachung wird immer komplexer. Während es früher allerhöchstens die auffälligen Starrkästen waren, deren roter Blitz für unangenehme Briefpost sorgte, gibt es heutzutage weitaus clevere Methoden, um Raser zu erwischen. In Bayern wird nun eine Radarfalle für stolze 230.000 Euro installiert, die notorischen Bleifüßen den Schweiß auf die Stirn treiben wird.
Was macht die neue Radarfalle besonders?
Das Gerät hört auf den Namen TraffiStar S330 und verbirgt seine Kameras in den Brücken oder Schildern, die über die Autobahnen ragen. Zusätzlich werden mehrere Messpunkte in den Fahrbahnbelag eingelassen, die letztendlich die Geschwindigkeit messen. Passiert ein Fahrzeug den Weg zwischen zwei dieser Punkte schneller als erlaubt, liegt ein Verstoß gegen die Höchstgeschwindigkeit vor. In diesem Moment nehmen die Kameras hochauflösende Bilder vom Kennzeichen und vom Fahrer auf.
Das Problem daran: Der Blitzer bedient sich der Infrarottechnik. Das heißt, das menschliche Auge kann den Auslöser kaum erkennen. Hier liegen Vorteile und Nachteile dicht beieinander. Zum einen ist es natürlich besonders in der Nacht sehr schön, wenn Autofahrer nicht durch einen grellen Blitz geblendet werden. Zum anderen wird man jedoch auch nicht auf den Verstoß aufmerksam gemacht und läuft Gefahr, in weitere Radarfallen zu fahren. Letztendlich sollen Blitzer eine abschreckende Wirkung haben, damit die Autofahrer vom Gas gehen und kein Risiko für den Straßenverkehr darstellen. Bekommen die Fahrer ihren Verstoß jedoch gar nicht mit, werden sie auch ihr Tempo höchstwahrscheinlich nicht anpassen. Irgendeine Kenntlichmachung des Verstoßes wäre also durchaus sinnvoll.