Wer schon einmal in einen Unfall verwickelt war weiß, wie praktisch die richtigen Utensilien im Notfall sind. Der Gesetzgeber schreibt zwar lediglich einen einfachen Verbandskasten, ein Warndreieck und eine Warnweste (seit 2014) vor. Dennoch sollte man sich immer fragen: Was wäre, wenn? Wir zeigen auf, welches Equipment auf jeden Fall mit ins Auto gehört und warum das so ist.
Platz 1 – Gurtschneider und Scheibenhammer
Die Autohersteller legen bei der Entwicklung der Kraftfahrzeuge Wert auf große Sicherheit. Was sich im Falle eines Unfalls als äußerst positiv erweist, kann auch schnell zum Problem werden. Ist man erstmal in einem Auto eingeschlossen, hat man als Normalsterblicher wenig Chancen, Windschutzscheibe oder Seitenscheiben mit Händen und Füßen zu zerstören. Gleiches gilt für den Gurt, der mitnichten zerrissen werden kann. (Man kann theoretisch einen kleinen Elefanten an einen solchen Gurt hängen, ohne dass er zerreisst). Solche Situationen erfordern spezielle Werkzeuge, die es praktischerweise für wenig Geld zu kaufen gibt. Im Internet finden sich einige Artikel, die eine Multifunktionslösung beinhalten. Zum einen gibt es einen Gurtschneider, der den Sicherheitsgurt sicher zertrennen kann. Zum anderen bietet das Tool einen Hammer (ähnlich der, die sich in Bus und Bahn befinden). Dieser gibt die Kraft des Schlags so punktuell an die Scheibe weiter, dass diese bricht. Die Anschaffung eines solchen Geräts ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Platz 2 – der Feuerlöscher
Es ist zwar selten, aber nicht unmöglich. Sowohl Motor als auch Elektronik sind potenzielle Brandherde, die im Fall der Fälle ein Feuer erzeugen können. Wer hier auf einen kleinen Feuerlöscher zurückgreifen kann, kann gefährliche Situationen bereits im Keim ersticken. Die kleinen Feuerlöscher gibt es ebenfalls im Internet – durch die geringe Größe nehmen sie nicht viel Platz ein. Zu beachten ist jedoch, dass das eigene Leben immer wichtiger als das Bekämpfen eines Brandes ist. Einige Feuerlöscher sollten nicht auf Elektronik verwendet werden.
Platz 3 – Rettungskarten für die Feuerwehr
Bei der Rettungskarte des ADAC handelt es sich um eine praktische Erfindung, die einen Plan des Autos sowie seine Schwachstellen beinhaltet. Ist man selbst in einen Unfall verwickelt und kann sich nicht aus dem Auto befreien, entnimmt die Feuerwehr die Rettungskarte aus der Sonnenblende. Dort ist vermerkt, wo Säge und Bolzenschneider angesetzt werden können, ohne Airbags auszulösen. Letzterer Fall würde wieder zu Verletzungen sorgen und ist auf jeden Fall zu vermeiden. Wer eine solche Rettungskarte nicht hat, sollte diese schnellstmöglich unter diesem Link finden und ausdrucken. Jede Sekunde zählt im Notfall.
Platz 4 – größerer Verbandskasten
Der kleine Verbandskasten verfügt über viele nützliche Dinge, wie zum Beispiel Pflaster, eine Rettungsdecke sowie Verbände. Dennoch ist er nicht allzu umfangreich und kann bei größeren Unfällen schnell an seine Grenzen stoßen. Deshalb empfehlen wir, einen größeren Verbandskasten anzuschaffen. In diesem Sinne kann sich auch die regelmäßige Wiederholung des Erste-Hilfe-Kurses lohnen, da es immer wieder neue Möglichkeiten gibt, um Verwundeten schnell zu helfen.