Dem Insassenschutz kommt nach wie vor eine große Bedeutung zu, denn täglich ereignen sich auf deutschen Straßen viele Unfälle, bei denen auch Fahrzeuginsassen zu Schaden kommen. Wer sich als Fahrer sowie die Mitfahrenden finanziell absichern möchte, der kann sich mit der Insassenunfallversicherung für eine spezielle Autoversicherung entscheiden.
Es handelt sich bei der Insassenunfallversicherung, die oftmals auch nur kurz als Insassenschutz bezeichnet wird, um eine spezielle Kfz-Versicherung. Wie schon der Bezeichnung zu entnehmen ist, dient der Insassenschutz in erster Linie als Unfallversicherung, ist jedoch auf die Nutzung eines Fahrzeuges – sei es als Fahrer oder Beifahrer – beschränkt. Die wesentliche Aufgabe der Insassenunfallversicherung besteht darin, Personenschäden der Insassen eines Fahrzeuges nach einem Unfall abzudecken. Die Versicherung zahlt unter gegebenen Voraussetzungen je nach Schwere der Verletzung als Unfallfolge entweder eine bestimmte Versicherungssumme oder übernimmt zum Beispiel die Kosten für eine Behandlung. Auch Schadenersatzleistungen können reguliert werden, denn der Fahrer ist zunächst verantwortlich, falls die Mitinsassen bei einem Unfall verletzt werden. Darüber hinaus besteht die Leistung der Versicherung auch in der Zahlung einer Versicherungssumme, falls ein Insasse als Folge eines Unfalls sterben sollte. Je nach Anbieter wird zudem ein Krankenhaustagegeld gezahlt, falls eine stationäre Behandlung nach dem Verkehrsunfall notwendig ist.
Nutzen der Insassenunfallversicherung
Auch wenn die Insassenunfallversicherung einige Leistungen beinhaltet, so ist der Nutzen doch mittlerweile umstritten. Ein Grund besteht vor allem darin, dass oftmals schon andere, bereits vorhandene Versicherungen, das gleiche Risiko wie der Insassenschutz abdecken. Wird der Unfall zum Beispiel nicht vom Fahrer, sondern vom Unfallgegner verursacht, muss dessen Kfz-Haftpflichtversicherung alle Kosten übernehmen. Verursacht der Fahrer den Unfall, kommt wiederum dessen eigene Kfz-Haftpflichtversicherung auch für Gesundheitsschäden der Insassen auf. Haben die Insassen ohnehin eine private Unfallversicherung, sind die Folgen des Unfalls bereits durch diese Versicherung abgedeckt. Es gibt allerdings dennoch einige Fälle, in denen die Insassenunfallversicherung sinnvoll sein kann.
Pauschalsystem und Kosten der Versicherung
Ist der Unfallverursacher zum Beispiel nicht zu ermitteln, würde die Kfz-Haftpflichtversicherung den Personenschaden nicht regulieren, die Insassenunfallversicherung jedoch schon. Aber auch wenn ein Fußgänger ohne Privathaftpflichtversicherung den Unfall verursacht, wäre die Insassenunfallversicherung eventuell der einzige Versicherungsschutz. Der Insassenschutz als solcher basiert meistens auf einem Pauschalsystem. Alle Insassen sind somit pauschal versichert, sodass die Versicherungssumme im Falle eines Personenschadens nach einem Unfall gleichmäßig auf alle geschädigten Insassen verteilt wird. Möglich ist alternativ auch ein Platzsystem, bei dem bestimmte Plätze im Fahrzeug mit einer bestimmten Summe abgesichert sind. Allerdings wird diese Variante eher selten angeboten und genutzt. Die Beiträge zur Versicherung richten sich nach der Versicherungssumme sowie nach den individuellen Tarifleistungen und belaufen sich auf durchschnittlich 100 bis 150 Euro im Jahr.
Fazit zur Insassenunfallversicherung
Ein Fazit zur Insassenunfallversicherung zu ziehen ist nicht einfach, da der Nutzen der Versicherung oftmals auch davon abhängt, in welchem Umfang Fahrer und Insassen bereits anderweitig versichert sind. Wenn man allerdings bedenkt, dass Personenschäden nach einem Unfall in mehr als 80 Prozent der Fälle entweder von der Kfz-Haftpflichtversicherung des Fahrers oder des Unfallgegners übernommen werden, geht die Tendenz doch eher dazu, dass der zusätzliche Insassenschutz selten empfohlen wird. Sinnvoll kann er im Einzelfall aber dennoch sein, sodass jeder Verbraucher seine persönliche Situation in die Entscheidung einbringen sollte.